Lesen Rezensionen

Raus aus der Stadt, rein in den Kanon

Riverdale - Raus aus der Stadt Beitragsbild

Anzeige (Rezensionsexemplar)

Archie Andrews, der perfekte Sohn und einer von Riverdales beliebtesten Jugendlichen, wurde wegen Mordes angeklagt. Seine Freunde Jughead, Betty und Veronica wissen, dass er unschuldig ist. Doch wie sollen sie das beweisen? Einziger Ausweg scheint eine Rückkehr an den Ort des Verbrechens zu sein: den Shadow Lake. Auf dem Roadtrip werden sie jedoch auf Schritt und Tritt verfolgt. Die vier ahnen nicht, in welcher Gefahr sie sich befinden …

Mit dem zweiten Buch der Riverdale-Buchreihe betritt Micol Ostow zum ersten Mal das fiktive Universum Riverdales. Während sie in Der Tag davor eine Art Prequel lieferte, in dem Dinge aufgegriffen wurden, die in der eigentlichen Serie nie erwähnt wurden (zum Beispiel Bettys Praktikum in Los Angeles), platziert sich Raus aus der Stadt im Kanon der Serie. Genauer gesagt werden zwei Staffeln übersprungen und Raus aus der Stadt spielt während der dritten Staffel der CW-Erfolgsserie. Dennoch gefällt mir die Herangehensweise hier besser.

Es ist immer schwierig, Fans Informationen als must-know zu verkaufen, wenn diese eigentlich nichts mit dem zu tun haben, das man hypt. So geschehen mit dem Tag davor. Die Gefahr, das Versprechen mit den „völlig neuen Serien-Infos – exklusiv in Buchform!“ nicht halten zu können, ist geringer, wenn das Buch tatsächlich mit der Serie zu tun hat und Handlungen aufgreift, die man auf die Flimmerkiste gestreamt hat. Dementsprechend ging ich – einem klaren Nicht-Fan der dritten Riverdale-Staffel – mit hohen Erwartungen an Raus aus der Stadt. Erwartungen, die teilweise erfüllt wurden. Und teilweise eben nicht.

Das Gute und das weniger Gute hält sich die Waage

Schon zu Beginn des Romans wird klar: Es gibt keine Anknüpfungspunkte zum Tag davor. In meinen Augen macht das den ersten Riverdale-Roman unnötig. Man lieferte eine Vorgeschichte, die keiner brauchte, die wenig mit der Serie zu tun hat und auch für die Buchreihe scheinbar keine Nachwirkungen hatte – abgesehen vom ein oder anderen Kurzverweis. Eines meiner Hauptprobleme: Die Dialoge. Sie sind … cringeworthy. Ich könnte mir vorstellen, dass das an der Übersetzung liegt oder an dem Versuch, besonders jugendsprachlich rüberzukommen, liegt.

Was Raus aus der Stadt gut macht: Der Fokus liegt nicht mehr ausschließlich auf den Core Four (Archie, Jughead, Veronica und Betty). Micol Ostow nutzt das große Figurenensemble, das in der Serie leider viel zu kurz kommt. Dadurch hatte ich das Gefühl, als seien die Jugendlichen in den Büchern eher eine Gemeinschaft, als in der Serie. Den ersten Teil des Buches empfand ich äußerst langatmig. Mit dem zweiten Teil, in dem die Clique gen Shadow Lake fuhr, wurde es jedoch richtig spannend. Die Riverdale-Romane sollen auf den Erfolgszug der Serie aufsteigen. Dabei verpassen sie jeglichen Anschluss, was die Atmosphäre betrifft. Für meinen Geschmack sind solche „Merchandise-Bücher“ besser, wenn sie nichts mit der Serie zu tun haben.

Ich war früher großer Fan der Charmed-Bücher. Diese hatten die Figuren als einzige Gemeinsamkeit mit der Serie. Gab es da eine Veränderung, wurde das irgendwann in den Büchern ergänzt. Ansonsten: Zwei Welten, die nichts miteinander zu tun hatten. Und das war auch gut so. Was dabei vermieden werden sollte: Retcons, gesehen bei Der Tag davor. Raus aus der Stadt hat seine Sache mit dem Eintritt in den Serienkanon nicht wirklich besser gemacht. Ich setze nun alle meine Hoffnungen in den dritten Teil: Tod auf dem Festival.

Fazit

RiverdaleRaus aus der Stadt und rein in den Serien-Kanon. So kann der zweite Eintrag in der Trilogie (laut aktuellem Stand) von Riverdale-Büchern ganz grob zusammengefasst werden. Ein durchschnittlicher Jugendroman, der die Fanherzen höher schlagen lässt. Wer keinen Bezug zu Riverdale hat, tut sich mit den Büchern keinen Gefallen und sollte doch lieber zur Serie greifen, um ins Franchise einzusteigen. An dieser Stelle möchte ich die tolle Buchgestaltung hervorheben und mich beim Verlag bedanken, dass das Cover der Originalausgabe beibehalten wurde. Es gehört definitiv zu den schönsten, die ich dieses Jahr beurteilt habe.

3 / 5 Sternen

P.S.: Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte ist ein Jugendbuch, das ich euch bedingungslos ans Herz legen kann!


Zur Sache

TitelRiverdale – Raus aus der Stadt
OT: Riverdale – Get Out of Town
AutorinMicol Ostow
Aus dem Amerikanischen: Doris Attwood
Verlagcbt
Erschienen12. August 2019
Seiten352
PreisEUR 10,00

*Rezensionsexemplar*





Transparenz

Bei dem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, zur Verfügung gestellt vom Verlag durch das Bloggerportal.

1 thought on “Raus aus der Stadt, rein in den Kanon”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert