Anzeige (Rezensionsexemplar)
Mamma Mia light. So lässt sich Irgendwo ist immer irgendwer verliebt am besten kurz und knapp zusammenfassen.
Genau das macht die 29-jährige Chelsea Martin, die Protagonistin in Jenn McKinlays Roman Irgendwo ist immer irgendwer verliebt. Der Tod ihrer Mutter hat Chelsea aus der Bahn geworfen. Ihr Job macht sie nicht glücklich. Als ihr eigener Vater plötzlich ohne größere Probleme sein Leben weiter lebt und in die Zukunft blickt, ist Chelsea überfordert. Sie will nicht nach vorne schauen. Dafür ist sie zu unglücklich. Überhaupt, zum letzten Mal ging es ihr auf ihrer einjährigen Europareise so richtig gut. Damals, als sie in Irland, Frankreich und Italien unterwegs war und sich in drei verschiedene Männer verliebte. Was liegt da näher, als sich genau an diese Orte zu begeben und dem verloren geglaubten Glück hinterher jagen?
„Auf einen Sekt [kann] man sich im Gegensatz zu seiner Familie immer verlassen“
Nach ein paar Startschwierigkeiten mit Chelsea, die sich vor ihrer Reise nach Europa zutrugen, hatte mich der Roman nach ungefähr 80-100 Seiten endlich gepackt. An einigen Stellen fand ich Chelseas Verhalten ihrer Familie gegenüber, allen voran ihrem Vater, absolut überzogen, obwohl ich ihre Sorgen und Ängste andererseits gut nachvollziehen konnte. Absolute Zwickmühle für mich als Leser. Trotzdem war ihre Reaktion über die Heiratspläne ihres Vaters over the top.
Deshalb fand ich Chelsea eingangs alles andere als sympathisch und war recht schnell genervt. Gott sei Dank ging die Autorin reflektiert an die Sache heran und lies keine überzogene Äußerung seitens Chelseas unkommentiert (durch die Nebenfiguren). Generell bekommt man, während man Chelseas altes Leben liest, ein gutes Gespür dafür, wer sie momentan ist und wo die Reise für sie als Protagonistin eines Romans am Ende hingehen könnte. Jenn McKinlay liefert hier auf jeden Fall viel Stoff für Charakterentwicklungen, was mir gut gefiel. Zur Handlung lohnt es sich nicht, viele Worte zu verlieren. Sie zählt nicht wirklich zu den Stärken des Buches und ist eher von der vorhersehbaren Sorte. Leben hauchen dem Roman sein Humor, die Situationskomik, das angesprochene character development und die wenigen, gezielt gesetzten, emotionalen Momenten. Sie weisen dem Plot eine tiefere Bedeutung zu, als er auf den ersten Blick zu haben scheint.
Fazit
Die Meinungen zu Irgendwo ist immer irgendwer verliebt sind durchwachsen. Mir hat das Buch von Jenn McKinlay gut gefallen. Die Handlung mag stellenweise vorhersehbar, die Verhaltensweisen der Figuren nicht immer nachvollziehbar und der Plot einen Hauch zu konstruiert sein: Trotzdem bekommt man hier was volle Programm an romantischem Wohlfühlroman. In meinen Augen das ideale Buch, wenn Balkonien nichts Neues mehr bietet und man pandemiebedingt nicht verreisen kann/möchte.
P.S.: Du interessierst dich für Manga? Dann schau‘ dir mal an, welche Manga ich mir auf Deutsch wünsche!
Alles Liebe,
René
Zur Sache
Titel | Irgendwo ist immer irgendwer verliebt OT: Paris is always a good idea |
Autorin | Jenn McKinlay Übersetzerin: Alexandra Rak |
Verlag | dtv Verlag |
Erschienen | 23. April 2021 |
Seiten | 416 |
Preis | € 10,95 |
*Rezensionsexemplar*
1 thought on “Irgendwo ist immer irgendwer verliebt – Jenn McKinlay”