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Zur Sache
Titel: Vier Hochzeiten und ein Ex (Just married 1)
Autorin: Poppy J. Anderson
Verlag: Selbstverlag
Erscheinungstermin: 05. Februar 2018
Seiten: 394
Preis: EUR 3,99 (Kindle Edition)
Zum Inhalt
Blair Hamilton fliegt für die Hochzeit ihrer Collegefreundin Harper von New York nach Schottland. Dort trifft sie auf ihren Ex-Freund Jake Kincaid, den Bruder der Braut. Die beiden haben sich vor einem Jahr getrennt und seitdem nicht mehr wiedergesehen. Nach dieser doch überraschenden Begegnung müssen sie sich eingestehen, die gemeinsame Zeit schmerzlich zu vermissen. Immer wieder versuchen sie daher, sich auszusprechen und die Probleme, die einst zu ihrer Trennung führten, aus dem Weg zu räumen. Oder ist es am Ende doch besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen und neue Wege zu gehen?
Meine Meinung
Vier Hochzeiten und ein Ex ist mein erstes Buch von Poppy J. Anderson. Doch auf meinem Stapel ungelesener Bücher liegen in Form ihrer ersten beiden Taste-of-Love-Romane und Vier Hochzeiten und ein Highlander, dem zweiten Band der Just-married-Reihe, schon genügend Nachschub. Darüber bin ich nach dem angenehmen Leseerlebnis auch froh.
Die erzählte Zeit erstreckt sich über eine Woche: Harpers Hochzeitswoche! Der große Tag soll am Wochenende stattfinden. Umso verwirrter ist Blair, als ihre Freundin von ihr verlangt, schon früher nach Schottland zu kommen. Die Braut sieht das anders: Blair ist ihre Trauzeugin und hat als solche noch die eine oder andere Aufgabe zu erledigen, bevor die Ringe getauscht werden können. In Wahrheit gehört die zeitige Anreise bloß zu Harpers geheimem Plan, ihre beste Freundin wieder mit ihrem Bruder zu verkuppeln…
Anderson schreibt den Roman aus der Perspektive des allwissenden Erzählers und wechselt dabei kapitelweise zwischen Blair und Jake als Hauptfigur. Deswegen erhält der Leser einen Einblick in das Seelenleben der beiden Protagonisten, ohne direkt mit sämtlichen Details konfrontiert zu werden, wie es beispielsweise bei der Ich-Perspektive der Fall ist. Die Autorin schafft es, den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu erhalten und eines der größeren Geheimnise (Was war der Grund für die Trennung von Jake und Blair?) erst kurz vor Schluss vollständig aufzulösen.
Die Figuren sind mir sympathisch, was nicht unwichtig ist, denn immerhin werden sie weiterhin Teil der Reihe bleiben! Ab und zu fand ich bestimmte bestimmte Verhaltensweisen von Jake und Blair etwas unreif und vorschnell. Irgendwie muss die Geschichte vorangetrieben oder vor einem zu schnellen Ende bewahrt werden. Von einer erfahrenen Autorin, wie Poppy J. Anderson sie sicherlich ist, hätte ich mir da ein wenig mehr Einfallsreichtum gewünscht, um so die Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere ein bisschen mehr zu bewahren.
„Der Teufel steckt im Detail…“
Während des Lesens sind mir leider ein paar Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen. Ich möchte nicht alle aufzählen, nur zwei, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Auf Seite 222 schreibt sie am Anfang „nen Gummi“, also einen Gummi, was natürlich falsch ist. Richtig müsste es in der Aussage dann „en Gummi“ heißen. Unabhängig von dem Vorkommnis in diesem Buch, könnte ich bei der falschen Verwendung von ’nen‘ und ‚en‘ einen Tobsuchtsanfall bekommen. Wenn man schon hip und cool sein und diese Abkürzungen verwenden möchte, dann sollte man auch clever genug sein und wissen, von welchen unbestimmten Artikeln die sich überhaupt ableiten. Gerade in Facebook-Posts oder auf Twitter habe ich den Eindruck, dass das viele leider nicht tun.
Der zweite Fehler hätte spätestens einem Lektor beim Faktencheck auffallen müssen, falls das Buch den Luxus eines Lektorats genossen hat (Stichwort Selbstverlag). Anderson betitelt die britische Ausgabe des Supertalents als „britain got talent“. Das ist nicht nur ein weiterer, wenn auch englischer, Grammatikfehler. Es entspricht dazu nicht der Wahrheit. Die Show heißt Britain’s Got Talent.
Fehler passieren. Vor allem in der Buchbranche sollte auf deren Vermeidung aber kleinlichst geachtet werden. Wie weiter oben bereits festgehalten, spreche ich im Rahmen dieser Rezension über die Kindle Edition. Daher kann die gedruckte Fasung durchaus frei von diesen Unrichtigkeiten sein. Nicht vergessen darf man auch den Fakt, dass das Buch im Selbstverlag veröffentlicht wurde. Und doch gibt es Mittel und Wege für eine Autorin, so etwas zu vermeiden.
Fazit
Zusammenfassend kann ich Vier Hochzeiten und ein Ex dem empfehlen, der nach einer leichten, unterhaltsamen und kurzweiligen Lektüre sucht. Vergleiche zu anderen Werken der Autorin kann ich mangels Erfahrung noch keine ziehen, bin bin mir aber ziemlich sicher, dass Fans von Poppy J. Anderson auch bei der Just married-Reihe auf ihre Kosten kommen werden. Um der Geschichte noch einen Hauch mehr Spannung und Einzigartigkeit zu verleihen, hätte ich mir an manchen Stellen ein wenig mehr Kreativität gewünscht. Dafür hätte Anderson anderen Inhalt opfern können, der den Fortlauf der Handlung nur geringfügig fördert. Als unnötig empfand ich zum Beispiel die ausgeschmückten Sexszenen zwischen [SPOILER] und [SPOILER]. Wie schon erwähnt, haben mich die paar Fehler gestört, diese tun dem Inhalt natürlich keinen Abbruch. Dennoch gehört es zu meiner Aufgabe als Rezensent, das an dieser Stelle zumindest zu erwähnen.
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