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Zur Sache
Titel: The Ivy Years – Bevor wir fallen (Ivy-Years-Reihe, Band 1)
Autorin: Sarina Bowen (ins Deutsche übertragen von Ralf Schmitz)
Verlag: LYX
Erschienen: 29. März 2018
Seiten: 320
Preis: EUR 12,90
Zum Inhalt
Seit ihrem Unfall vor einem Dreivierteljahr ist Eishockey-Fan Corey Callahan an den Rollstuhl gefesselt. Träume von einer Profikarriere zerplatzen. Ausweglosigkeit und depressive Phasen stehen von nun an auf der Agenda. Entgegen dem Willen ihrer Eltern schreibt sich Corey am renommierten Harkness-College ein. Für ihr Studium zieht sie quer durchs Land, von der West- and die Ostküste. Metaphorisch gesehen steht sie zum ersten Mal seit ihrem Unglück auf eigenen Beinen, kann das Leben wieder selbst bestimmen. Womit sie nicht gerechnet hätte, ist ein Mann wie Adam: Gutaussehend und ein Spaßvogel, mit einer Vorliebe für Eishockey, ihrem Lieblingssport! Obwohl Adam schon vergeben ist, tut das Coreys Gefühlen keinen Abbruch…
Meine Meinung
„Willkommen am Harkness College – Die Ivy Years beginnen!“
Sarina Bowens neue Reihe stellt mit jedem Buch neue Protagonisten – allesamt Studenten an der Harkness-Universität – in den Handlungsmittelpunkt. Den Anfang machen Corey und Adam, ein, wie ich finde, süßes Pärchen. Zu Beginn des Buches ist Adam eigentlich vergeben. Seine Freundin, Stacia, ist die Arroganz in Person und verbringt mehr Zeit mit Reisen durchs Ausland als mit dem Studium. Deswegen fühlt sich Adam immer mehr zu Corey hingezogen. Die ist sich ihrer Gefühle für Adam bereits sehr früh bewusst. Doch aus Angst vor einer Zurückweisung behält sie ihre Empfindungen zunächst für sich.
Nebenfiguern wegen nicht viele eingeführt. Vergleiche ich das Gesamtensemble zum Beispiel mit dem der Maxton-Hall-Buchreihe von Mona Kasten, stelle ich dahingehend ein Defizit von Bevor wir fallen fest. Abgesehen von Adam und Corey, sind ihre jeweiligen besten Freunde Bridger und Dana die einzigsten relevanten Figuren nebst den zwei Protagonisten. Das finde ich sehr schade. Das Collegesetting und der gleichbleibende Handlungsort der Ivy-Years-Reihe hätten sich perfekt dafür angeboten, ein illustres Charakterrudel zu schaffen. Dadurch müsste die Handlung nicht immer wie ein Tischtennisball zwischen Adam und Corey hin und her gespielt werden.
„Was mich an Bevor wir fallen gestört hat…“
Den Schreibstil der Autorin emfpand ich als angenehm, aber nicht wirklich besonders. Sarina Bowen gelang es meiner Meinung nach nicht, den wenigen Charakteren Tiefe zu verleihen. Mit ihren Sätzen verweilte sie fast schon stur an der Oberfläche und ratterte das Geschehen einfach so runter. Es fehlt von Beginn an die Spannung zwischen Corey und Adam. Gefühle scheinen plötzlich da zu sein, aber wie sie sich entwickelt haben? Gute Frage! Zu sehr bedient sich die Autorin dem Offensichtlichen, den Oberflächlichkeiten. Die sogenannte „Romantik“ in diesem Buch wirkt auf mich so zuckersüß unecht. Ich fühlte mich oft an den Zeichentrickfilm Cinderella erinnert. Darin verlieben sich Cin und ihr Prinz erst auf dem königlichen Ball ineinander, obwohl sie einander überhaupt nicht kennen. Da ich als Leser Corey und Adam auch so gut wie gar nicht kenne, wie sollen es dann die beiden bitte tun? Und noch wichtiger: Wie soll daraus die große Liebe werden?
Ich mag es, wenn Bücher neue Wege einschlagen. Das ist leichter gesagt, als getan. Zugegebenermaßen ist der Handlungsort nicht bahnbrechend, das Handicap der Protagonistin dafür umso mehr. Warum Sarina Bowen darauf nicht weiter eingegangen ist, bleibt mir ein Rätsel. Argumente gäbe es sicher viele. „Corey versucht eben, ein normales Leben zu führen“, „Bei einer Person mit Handicap dreht sich nicht immer alles nur um ihre Behinderung“. Das weiß ich, und das soll auch bitte weiterhin so sein! Ich möchte auch nicht aufgrund meines Äußeren abgestempelt und in eine vordefinierte Schublade gesteckt werden. Diesen spannenden Aspekt, den Bevor wir fallen aus der Masse der New-Adult-Bücher ganz klar heraushebt, hätte die Autorin stärker ausarbeiten und behandeln müssen. Während des Lesens hat man nämlich öfters vergessen, dass Corey überhaubt im Rollstuhl sitzt! Und das ist nicht gut…
Fazit
Obwohl mir das Buch nicht gut gefallen hat, würde ich es trotzdem empfehlen. Aus folgendem Grund: Band 2 und vor allem Band 3 der Ivy-Years-Reihe klingen richtig vielversprechend. Dieses Gefühl hat mir bei Bevor wir fallen schon beim Klappentext gefehlt. Doch ich wollte unbedingt ein Buch von Sarina Bowen lesen… Ich bin bereit, diesen kleinen Ausrutscher schnell zu vergessen und als „stets bemüht“ von Seiten der Autorin zu verbuchen.
Wenn ihr The Ivy Years – Bevor wir fallen schon gelesen habt, könnt ihr mir in den Kommentaren gerne eure Meinung zu dem Roman schreiben!
Ich wünsche euch einen schönen Donnerstag!
René
P.S.: Meine Rezension zum neuen Hape-Kerkeling-Buch Frisch hapeziert – Die Kolumnen findet ihr hier. Viel Spaß! 🙂
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