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Zur Sache
Titel: Emily Bones – Die Stadt der Geister
Autorin: Gesa Schwartz (Designerin: Felicitas Horstschäfer)
Verlag: Planet! (Thienemann-Esslinger)
Erschienen: 17. Juli 2018
Seiten: 416
Preis: EUR 14,99
*Rezensionsexemplar*
(zur Verfügung gestellt von NetGalley DE)
Zum Inhalt
Geister, Untote und andere Geschöpfte der Nacht gibt es nicht wirklich: Mit diesem Glauben ist Emily Bones aufgewachsen, wie jedes andere, junge Mädchen auch. Dann stirbt Emily aus ungeklärter Ursache. Sie erwacht als als Geist auf einem Friedhof. Die verrücktesten, schaurig unterhaltsamsten und liebenswertesten Kreaturen werden von da an Emilys Verbündete auf der Suche nach ihrem Mörder. Eins ist nämlich leider traurige Gewissheit: Emily wurde ermordet. Ein entspanntes Leben nach dem Tod hätte sie sich freilich anders aus …
Die wichtigsten Figuren:
- Emily Bones (Ein Geist, die Hauptfigur des Buches. Sie findet sich nach ihrem unfreiwilligen Ableben in der Anderwelt wieder)
- Cosimo, der Irrwicht (Emilys erster Bekanntschaft in der Anderwelt)
- Raphael, der Draugr („Sanitäter“ des Friedhofs)
- Sisterius Octavion (Erster Vorsitzender des GdU – dem Gremium der Untaten)
- Balthasar, der Vampir (Ein Totenjäger, der sich Emily annimmt und sie zur Jägerin ausbildet)
- Valentin Lefèvre (eine Art love interest von Emily)
- Sophie Bones (Emilys jüngere Schwester)
Meine Meinung
Meine Entscheidung darüber, Emily Bones – Die Stadt der Geister zu rezensieren, ist spontan gefallen. Der ausschlaggebende Punkt waren das tolle Cover und der schön formulierte Klappentext. Zugegebenermaßen habe ich mir Zeit gelassen, das Buch zu lesen. Ich finde, Emily Bones ist ideal für die bevorstehende Herbst- und Halloweenzeit! 🙂
„Schreibstil – Fluch und Segen zugleich …“
Eine willkommene Abwechslung war der Erzählstil von Gesa Schwartz: Als allwissende Erzählerin entführt sie den Leser in eine schaurig schöne, makabere Welt; ins Paris der Gegenwart. Der Roman beginnt sechs Meter unter der Erde, mit dem Geist der verstorbenen Emily, der versucht, einen Weg aus seinem Grab zu finden. Von Anfang an gelingt es Schwartz, eine Atmosphäre zu schaffen, wie ich sie zum Beispiel aus den Halloweentown-Filmen kenne und liebe.
Genau dieser Schreibstil und die Betrachtung der explizit erwähnten Altersfreigabe ab 10 Jahren ist es gleichzeitig, was ich unter anderem zu kritisieren habe. Selten hatte ich das Gefühl, ich lese ein Kinderbuch! Ob das gut ist, mag ich bezweifeln. Denn es bedeutet, dass Gesa Schwartz mitunter Begriffe verwendet, die mir im zarten Alter von zehn definitiv unbekannt gewesen sind und ich bin mir sicher, der angepeilten Zielgruppe – vor allem, wenn es keine „Vielleser“ sind – ergeht es nicht weniger so.
Zu selten hatte ich das Gefühl, die Protagonistin sei ein 13-jähriges Mädchen, das gerade erfahren hat, dass es ermordet wurde. Kess, lässig und immer einen flotten Spruch auf den Lippen – alles keine verkehrten Charaktereigenschaften, nur der Situation womöglich nicht sehr angemessen.
„Wenn das Buch nicht hält, was der Klappentext anpreist …“
Was mir persönlich fehlte – und was der größte Kritikpunkt meines Erachtens ist: Das fehlende Crime-Element! Der Klappentext, so, wie er vom Verlag formuliert wurde, suggeriert mir ein munteres Rätselraten oder zumindest die Suche nach Emilys Mörder. Im Grunde genommen erfährt Emily bereits im ersten Viertel, wer ihr das Leben genommen hat und der restliche Roman verkommt zu einem typischen Fantasybuch, das mich zeitweise an den Werdegang von Clary Fray aus City of Bones erinnert hat. Ich hätte lieber eine Geschichte im Stil der Flüsse von London gelesen: Geister-Emily streift durch das nächtliche Paris und ermittelt. Hätte ich persönlich interessanter gefunden. Die gelieferte Story macht das natürlich nicht schlecht, nur ist es eben nicht ganz das, was ich mir beim Lesen der Buchbeschreibung vorgestellt habe.
Fazit
Emily Bones – Die Stadt der Geister war ein kurzweiliges, unterhaltsames Lesevergnügen, und das nicht nur für Heranwachsende. Die durchaus runde Geschichte von Emily hat mich als Erwachsenen hat genauso begeistert. Minuspunkte gab es für den Schreibstil, den ich für 10-jährige Leser womöglich für zu anspruchsvoll finde und für Emilys Verhalten in manchen Situationen. Gegruselt habe ich mich nicht und das versprochene Tim-Burton-Feeling hatte ich allenfalls durch die vorherrschende Atmosphäre gespürt – wenn überhaupt.
3.75 / 5 Sternen (Note: 2-)
Kennt jemand von Euch Emily Bones – Die Stadt der Geister? Lest Ihr selbst auch Kinderbücher, oder verschenkt Ihr sie lieber? 😀
Habt noch einen schönen Tag!
René 🙂
P.S.: Ihr sucht nach neuem Lesestoff für den Herbst? Dann lasst Euch meine Top-Neuerscheinungen des Oktobers nicht entgehen!
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Bei dem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar von NetGalley DE.
Lieber René, oh, ich finde es ja auch ganz furchtbar, wenn Klappentexte eine ganz andere Geschichte versprechen als die tatsächliche. Das hatte ich im Sommer auch bei einem Buch. Keine Ahnung wer da den Klappentext verfasst hat, aber diese Person hat sich wohl genau 20 Sekunden mit dem Buch beschäftigt.
Sowas finde ich immer total schade, weil man mit ganz anderen Erwartungen an die Geschichte geht. Wer weiß, wie dir das Buch gefallen hätte, hättest du nicht mit einer kleinen Crime Story gerechnet!?
Alles Liebe,
Janika