Zur Sache
Titel: The Ivy Years – Was wir verbergen (Ivy-Years-Reihe, Band 2)
Autorin: Sarina Bowen (ins Deutsche übertragen von Ralf Schmitz)
Verlag: LYX
Erschienen: 29. Juni 2018
Seiten: 320
Preis: EUR 12,90
Zum Inhalt
Willkommen zu einem weiteren Jahr am Harkness College. Wer glaubte, nach den Geschehnissen um Corey Callahan und Adam Hartley würde es hinter den efeuberankten ruhiger zugehen, der irrt sich. Hartleys bester Freund Bridger McCaulley übernimmt in Was wir verbergen den Part des männlichen Protagonisten. Scarlet Crowley, eine neue Figur, gibt Bridgers Gegenpart. Sie kommt ans College, um sich vor ihrer Vergangenheit zu verstecken und endlich ein neues Leben zu beginnen. In Bridger findet Scarlet schnell einen Vertrauten. Doch auch der gutaussehende, ehemalige Hockey-Beau hat ein kleines Geheimnis zu verstecken …
Eine kurze Liste der wichtigsten Figuren:
- Shannon Ellison aka Scarlet Crowley
- Bridger McCauley
- Lucy McCauley
- Azzan
- Brian Ellison
- J.P. Ellison
Meine Meinung
Was wir verbergen beginnt mit der Flucht von Scarlet Crowley. Wie wir sehr schnell erfahren, heißt sie in Wirklichkeit Shannon Ellison. Wovor sie davonläuft? Ihrem Vater, einem landesweit bekannten Eishockeytrainer, soll der Prozess gemacht werden: Gegen ihn wurden mehrfach Missbrauchsvorwürfe erhoben, es kam sogar schon zum Selbstmord eines möglichen Opfers! Zu viel für die junge Shannon, die aus Angst, von Hochschulen abgelehnt zu werden, sobald die erfahren, wer sie wirklich ist, ihre Identität ändert. Kaum ist sie am renommierten Harkness College eingetroffen, findet sie sofort Anschluss. Vor allem Bridger McCaulley hat es ihr angetan. Scarlet genießt die Aufmerksamkeit, die er ihr schenkt. Sie fühlt sich zum ersten Mal seit über einem Jahr endlich frei.
Der Einstieg in die Handlung verlief schnell. Es vergingen ein paar Seiten, schon fühlte sich Shannon in ihrem neuen Leben als Scarlet wohl. Hier hätte Sarina Bowen viel tiefer graben und den Leser mehr an Shannons Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben lassen können. Grundsätzlich empfinde ich bei den Büchern der Autorin immer ein Problem mit der Zeit. Sie versteift sich auf Oberflächliches. Dem ersten Band, Bevor wir fallen, hat das überhaupt nicht gut getan. Was wir verbergen wird zum Glück durch die aufregenden Angelegenheiten der beiden Protagonisten Bridger und Scarlet getragen. Das vermag selbst Sarina Bowen nicht zu zerstören …
Entwicklungen verlaufen zu rasch. Zum ersten Kuss zwischen den beiden Hauptfiguren kommt es auf Seite 60. Immer mal wieder las man, wie Bridger und Scarlet voneinander denken, was sie gerne miteinander anstellen würden. In der realen Welt fanden solche Annäherungen nicht gezielt statt – bis zu besagtem lip-lock. Aus diesem Grund hat mich dieser Austausch von Zärtlichkeiten sehr überrascht, weil er gefühlt aus dem Nichts kam.
Auf Bridgers private Probleme ging die Autorin nicht sehr detailliert ein. Man weiß – aus Bevor wir fallen -, warum es familiäre Schwierigkeiten gibt: Schuld ist die Drogensucht der Mutter. Lucy, die kleine Schwester von Bridger, wurde zu ihrem eigenen Schutz von ihrem Bruder in sein Wohnheim geholt. Dort lebt sie seit längerer Zeit. Die ein oder andere Szene wäre schön gewesen, in der man liest, wie Lucy mit dieser Situation umgeht. Auf das Seelenleben des Mädchens wurde nicht eingegangen. Verschwendetes Potential, was für mehr Emotionalität gesorgt hätte!
Doch an Was wir verbergen ist längst nicht alles schlecht – immerhin ist das Buch besser als sein Vorgänger! Besonders stark sind die Anschuldigungen gegenüber Scarlets Vater. Diese schildert Sarina Bowen glaubhaft; sie ließen mich beim Lesen nicht los. Meiner Meinung nach vollkommen unangebracht war das Verhalten von Scarlets/Shannons Mutter. Dieser Person wünscht man genau das, was ihr nach dem Ausgang des Buches möglicherweise auch widerfährt. Man kann es Shannon nicht verübeln, dass sie sich aus diesem toxischen Umfeld befreien wollte …
Überrascht haben mich zwei oder drei kleinere bis größere Twists im Handlungsverlauf. Sie haben für ordentlich Pep gesorgt, davon hätte Sarina Bowen ruhig mehr auf Lager haben können!
Fazit
Ich bin froh, der Ivy Years-Reihe nach dem Fiasko, das Band 1 darstellte, nicht entsagt zu haben. Was wir verbergen hatte vor allem Anfang langatmige und schlecht ausgearbeitete Stellen. Doch dieses Mal hat Sarina Bowen die Geschichte ihrer Protagonisten voll und ganz ausgeschöpft. Auf den letzten 150 Seiten konnte ich das Buch teilweise kaum aus der Hand legen! Bislang finde ich die Zusammenhänge der Reihe nicht sonderlich sinnvoll. Zumindest traten die beiden Vorgänger-Protagonisten Corey und Hartley in Was wir verbergen kaum in Erscheinung. Das hat Mona Kasten in ihrer Again-Reihe beispielsweise besser gelöst. Ich freue mich nun jedenfalls auf Band 3 der Reihe: Solange wir schweigen. Besonderheit: Es ist die erste (und einzige) Gay Romance der Serie!
3.75 / 5 Sternen
Kennt Ihr die Ivy Years-Bücher von Sarina Bowen? Schreibt mir Eure Meinung dazu gerne in die Kommentare!
Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße,
René
P.S.: Hier seht Ihr, welche anderen Bücher im August noch gelesen habe!
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